Ausrüstung

Hinweise zur Ausrüstung

Der Kauf der Ausrüstung ist für den Rollschuhläufer von größter Wichtigkeit. Ein gutsitzender, verstärkter und ledergefütterter Rollschuhstiefel und ein stabiles Rollschuhgestell sind die Voraussetzung für den Erfolg. Beachten Sie unbedingt folgende Punkte.

Rollschuhstiefel
Montage
Ersetzen abgenutzter Rollen und Stopper
Pflege von Rollschuhgestellen und Stiefeln
Bekleidung / Ausrüstung
Wie soll ein Rollschuh geschnürt werden?

Rollschuhstiefel

Der Stiefel ist das Wichtigste, sparen Sie deshalb nicht am falschen Ort. Die Verstärkung am Innenrist muss unbedingt steif sein. Das Leder soll doppelt sein und einen starken, aber nicht steifen Eindruck machen. Die Sohle soll nicht zu dünn sein (7 – 9 mm), damit, wenn nötig, auch eine stärkere Schraube verwendet werden kann.
Auf keinen Fall sollte der Stiefel zu groß gewählt werden, da dadurch kein guter Halt garantiert werden kann. Für Kinder darf der Stiefel höchstens eine Weite größer eingekauft werden, sonst können ernsthafte Schäden an den Fußgelenken entstehen. Der vom Fuß nicht ausgefüllte Hohlraum kann mit einer dicken Socke ausgefüllt werden.
Der Rollschuh soll mit wenig Widerstand rollen, so dass ein weicher “Gleitvorgang“ möglich ist. Die billigen Ausführungen, die vor allem bei den handelsüblichen “Rollerskates“ Verwendung finden, sind daher bedingt geeignet.

Die Preise für Rollschuhgestelle mit Rollen bewegen sich zwischen 100 € und 200 €, wobei es jedoch empfehlenswert ist, Modelle mit leichten Legierungen zu kaufen, da diese das ohnehin große Gewicht des Rollschuhs etwas verringern. Außerdem ist besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass das verwendete Rollenmaterial nicht zu weich ist, da sich die Rollen sonst zu schnell abnutzen und außerdem durch ihren großen Rollwiderstand mühelose “Gleitbewegungen“ unnötig erschweren.

Entscheidend für ein möglichst müheloses Erlernen des Rollkunstlaufens ist neben der Stiefelgröße die richtige Wahl des Rollschuhgestells. Zumeist wird der Fachhändler Sie darin gut beraten. Als Faustregel gilt jedoch, dass das Gestell so groß sein soll, dass sich die Vorderachse in etwa unter dem Fußballen befindet, wenn die Gestellplatte mit dem Absatz des Stiefels hinten abschließt.
Rollschuhe sind vorne mit Stoppern ausgerüstet. In den Rollen werden Präzisionslager verwendet. Als Zubehör zu den Rollschuhgestellen ist unbedingt ein Rollschuhschlüssel nötig, um Rollenmuttern und Stoppermuttern zu befestigen, aber auch um die Härte der Böcke und damit die Wendigkeit/ Beweglichkeit des Rollschuhs je nach Bedarf zu regulieren.

Bei der Montage der Rollen auf das Rollschuhgestellt ist das entsprechende mitgelieferte Zubehör (Staubdeckel, Muttern, Zwischenbuchsen) zu verwenden, um die einwandfreie Laufqualität der Rollen sicherzustellen.

Montage

Ein nur schwer zu lösendes Problem ist die fachgerechte Montage der Rollschuhe. Richtig ist auf alle Fälle, dass man, wenn man von oben auf den Rollschuh schaut, auf beiden Seiten jeweils gleich viel von den Rollen überstehen sieht. Das heißt also, daß der Abstand des äußersten Punktes der Achse vom Stiefelrand vorne und hinten auf beiden Seiten gleich groß sein muss. Sollte die Platte des Rollschuhgestells nicht gut auf der Sohle des Stiefels aufliegen, bedenken Sie, dass der Stiefel aus Leder besteht und sich von Hand richten lässt. Ein nicht korrekt montierter Rollschuh verursacht Schwierigkeiten beim Laufen einer bestimmten Kante, da dann die Richtung der Kniescheibe nicht mit der Laufrichtung übereinstimmt und somit der Stand erschwert wird.

Ersetzen abgenützter Rollen und Stopper

Rollen und Stopper sind jene Teile des Gestells, die am meisten der Abnutzung unterworfen sind. Rollen sollten bei Anzeichen von Verschleiß rechtzeitig ausgetauscht werden.
Gleiches gilt für defekte Kugellager.

Pflege von Rollschuhgestellen und Stiefeln

Wollen Sie Qualität und Lebensdauer Ihrer Rollen optimal ausnutzen, empfiehlt es sich, nur auf als Rollschuhbahnen ausgewiesene Flächen zu laufen. Des Weiteren Feuchtigkeit vermeiden, da dies zwangsläufig zu Rostbildung am Chassis, aber auch in den Kugellagern führt. Keinesfalls sollten Sie auf feuchten Flächen laufen. Ganz abgesehen von der möglichen Rostbildung, bieten feuchte Laufflächen keinerlei Haftung für das Rollenmaterial, was böse Stürze verursachen kann.

Da Kugellager gefettet bzw. geölt werden, ist es von Zeit zu Zeit nötig, die öligen Staubrückstände an den Staubdeckeln mit einem trockenen, weichen Tuch zu entfernen. Außerdem sollte man einmal pro Saison die Kugellager reinigen. Dazu entfernt man diese aus der Rolle, reinigt sie in Waschbenzin, lässt sie gründlich trocknen, danach wieder einfetten bzw. ölen und in die Rolle einstanzen.
Sind Ihre Stiefel durch übermäßiges Schwitzen nass geworden, dürfen sie auf keinen Fall auf der Heizung getrocknet werden, sonst fallen sie buchstäblich aus dem Leim. Stopfen Sie Zeitungspapier hinein und lassen Sie die Stiefel bei Zimmer-Temperatur trocknen. Von Zeit zu Zeit sollten die Stiefel, damit sie nicht brüchig werden, mit einer farblosen Schuhcreme behandelt werden. Nach dem Eintrocknen der Schuhcreme können dann bei weißen Stiefeln die nicht mehr ganz weißen Stellen mit Deckweiß nachbehandelt werden.

Bekleidung

Damen und Mädchen:
Die Kleidung soll den Witterungsverhältnissen angepasst sein, warm halten, aber die Beweglichkeit nicht hindern. Wollene Strickanzüge oder nicht einengende Gehhosen und Pullover sind praktisch für kalte Tage. Fortgeschrittene Läuferinnen tragen für das Kürlaufen und bei wärmerer Witterung spezielle Kleidchen.

Herren und Knaben:
Bei den Herren und Knaben ist das Problem kleiner. Eine Sporthose und ein Pullover sind am zweckmäßigsten.

Wo einkaufen?
Wo es eine Rollschuhbahn gibt hat es auch gut eingeführte Sportgeschäfte. Lassen Sie sich dort, oder noch besser von Ihrer Rollschuhlehrerin oder Ihrem Rollschuhlehrer beraten.

Wie soll ein Rollschuhstiefel geschnürt werden?

Beginnen wir unten. Bei den Zehen nicht stark anziehen, denn da brauchen wir Beweglichkeit und Gefühl. Nachher satt anziehen bis zum dritt- oder zweitletzten haken, aber aufpassen, dass der Rist des Fußes nicht zu stark heruntergedrückt wird. Der dritt- oder zweitletzte Haken wird zweimal umfahren, damit die Schuhbändel sich nicht lockern können. Die letzten Haken wieder weniger stark anziehen, damit die Blutzirkulation nicht gestört wird und die obere Kante des Stiefels nicht schmerzt. Es gibt nichts unangenehmeres, als wenn die Schuhbändel sich während des Fahrens lösen, besonders, wenn man an einer Konkurrenz gerade Kür läuft. Der bekannte Doppelknoten ist unpraktisch, nicht schön und oft schweraufzulösen. Besser ist die 1 1/2 Schlaufe. Nachdem ein einfacher Knoten lose gemacht ist, wird die linke Schlaufe nochmals durch den losen Knoten gezogen, und erst dann wird festgeknüpft. Diese 1 1/2 Schlaufe löst sich während des Fahrens bestimmt nicht und kann beim Ausziehen der Stiefel wie ein gewöhnlicher Knoten gelöst werden. Den Rest des Schuhbändels versorgen wir zwischen Lasche und Oberleder, da entsteht kein unangenehmer Druck und es sieht ordentlich aus. Kinder sollten so früh wie möglich angehalten werden, ihre Stiefel selbst zu binden.